Mehr als 45 Jahre gehört Heike Kohlmann der SPD an. Dafür wurde sie von Kreisvorsitzenden Harald Schneider und Ortsvorsitzenden Marco Netreval ausgezeichnet. Von links : Harald Schneider, Marco Netreval, Heike Kohlmann und Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Stadtmüller.
Politisch, gesellig, ehrenvoll ging es bei der Jahreshauptversammlung des SPD Ortsvereins Karlstadt zu. Ortsvereinsvorsitzender Marco Netreval konnte eine Vielzahl begrüßen und ihnen einen bunten Jahresbericht und die Kassiererin Gertrud Gehret einen guten Kassenstand präsentieren. Die Kommunalwahlen zeigten für die Sozialdemokraten nicht den gewünschten Erfolg, hatte man sich doch nach konstruktiver Stadtratsarbeit und einem guten Wahlkampf mit einer sehr engagierten Bürgermeisterkandidatin einen Zugewinn versprochen. Selbstverständlich stellt sich aber die neue Stadtratsfraktion weiter einsatzfreudig in den Dienst der Bevölkerung und der Stadt. Dies verdeutlichte Fraktionsvorsitzender Joachim Stadtmüller mit seinem Bericht zum Haushalt, dem er eine solide Finanzlage attestierte, die jedoch nicht von den Herausforderungen der Zukunft ablenken dürfe. Rekordsteuereinnahmen im Einkommensteuerbereich seien in einer von Demographie betroffenen Zeit nicht von Dauer, weshalb nicht leichtfertig auf alle möglichen Wünsche eingegangen werden solle. Verantwortungsvolle Politik müsse Prioritäten setzen und auf Nachhaltigkeit angelegt sein. Der Bericht zur Kreispolitik kam von Heidi Wright, die die Situation um das Klinikum darstellte. Sie präsentierte Zahlen von vor 20 Jahren, die schon damals eine sehr defizitäre Entwicklung im Krankenhaushaushalt aufwiesen. Dies habe sich nach wenigen Jahren mit sehr knapp ausgeglichenen Haushalten in den letzten Jahren dramatisch entwickelt und gipfele nun im Jahresdefizit von 4 Mio Euro. Es sei jedoch für die SPD Kreistagsfraktion in der Krankenhauspolitik nie zuvorderst um die Finanzen gegangen, vielmehr um ein nach hohen Maßstäben qualitätsorientiertes Angebot. Nur so sei eine dringend notwendige stärkere Akzeptanz der Landkreisbevölkerung zu erlangen. Um das Klinikum Main-Spessart zu erhalten und dem Kreistag eine fundierte Entscheidungshilfe zu geben, werde seitens des Kreistages ein Fachunternehmen mit der Erstellung eines Strategiekonzeptes beauftragt. Wright : « Entscheiden über die Zukunft des Klinikums müssen dann die Kreisräte, mit Mut und Veratwortung. » Kreisvorsitzender Harald Schneider zeigte der Versammlung die Ungleichgewichte in der Energieversorgung in der BRD auf. « Es nützt nichts in Bayern gegen alles zu sein und dann auch noch borniert den Strom aus Deutschlands Norden abzulehnen », so Schneider, zumal gerade im industrialisierten Süden die Versorgungssicherheit oberstes Gebot sei. Wer, wie die Sozialdemokratie, die Kernkraft nicht erst seit Fukushima hinter sich lassen wolle, müsse ein klares Bekenntnis zu den erneuerbaren Energien und zu Leitungen und Netzen abgeben. Zuversichtlich zeigt er sich, daß hiervon der Landkreis Main-Spessart vorerst gar nicht betroffen sei, aber auch für die Nachbarlandkreise gelte, den Leitungsbau so umwelt- und sozialverträglichwie möglich zu gestalten, und zwar mit einem deutlichen Erdkabelanteil von mehr als 50 Prozent. Die Besucher der Jahreshauptversammlung zeigten sich diskussionsfreudig und erfreulich sach- und realitätsbezogen, so daß Ortsvorsitzender Netreval ein positives Fazit ziehen konnte. Reinhold Müller und Clemens Bopp aus Mühlbach beschwerten sich über den erbärmlichen Zustand der Staatsstraße von Mühlbach nach Stadtelhofen innerhalb von Mühlbach und forderten die Stadträte dringend auf, sich diesbezüglich beim Bürgermeister zu beschweren, der bisherigen Eingaben leider nicht nachgekomen sei. Die Versammlung fand ein sehr gelungenes Ende mit der Ehrung von Heike Kohlmann, die seit 45 Jahren der SPD angehört. Kreisvorsitzender Harald Schneider bescheinigte ihr « keine hat früher soviel Wirbel gemacht wie Du, Heike » und erinnerte an ihre aktiven JUSO-Zeiten. Dass diese in ein sehr erfolgreiches Berufsleben, mit einer jahrzehntelangen fruchtbaren Personalratsvertretungsarbeit führen kann, beweise Heike Kohlmann vortrefflich.